Über mich
Mein Name ist Miguel Rotrige, 44 Jahre jung. Ich bin in München geboren und aufgewachsen, auch wenn mein Name etwas anderes vermuten lässt. Als Schüler verdiente ich mein erstes Geld bei Fast Food Ketten. Was Andere als Mittel zum Zweck ansahen, wurde bei mir zur Leidenschaft. Ich gehörte zu den Personen, die das berühmte Blut der Gastronomie "geleckt" haben. Damals entstand der Wunsch auch nach der Schule einen gastronomischen Beruf zu ergreifen.
Nachdem mein Abitur mit ach und Krach geschafft war, verbrachte ich zunächst zwei Jahre in Brasilien. In den Touristenburgen bediente ich die Spülküche und half bei der Zubereitung der Speisen. Doch auch nach dieser erlebnisreichen Zeit, konnte ich mich nicht entschließen, nach München zurückzukehren. Mein Weg führte mich nach Hamburg. Nein, in keines der noblen Restaurants lies ich mich beschäftigen, sondern ich wagte mich an ein Kreuzschiff. Zufällig hatte ich davon gehört, dass man dort Mitarbeiter für den Küchenbereich suchte. Mit immer etwas Wasser unterm Kiel begann eine spannende Zeit für mich. Die Küche solch eines Luxusliners, gehört schon der gehobenen Gastronomie an. Sollte sie jedenfalls. Auch hier wurde ich täglich gefordert, ich besaß ja bisher nur Erfahrung, jedoch keine Ausbildung zum Koch. Deshalb sah man mich verständlicher Weise nur als Küchenhilfe an. Doch der Chefkoch sah schon bald meine Kochtalente und wies mich immer mehr dem Herd zu. Irgendwann erhielt ich die Beförderung zum Beikoch.
Nach drei Jahren Seefahrt entschloss, ich mich wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Mein Chef war mir behilflich, er schickte mich zu seinem Bruder in den Schwarzwald. Dieser besitzt dort ein gutes Restaurant und ich begann nun endlich meine Lehre als Koch. Da ich über einen komfortablen Vorlauf verfügte, verging diese Lehrzeit, die ich mit Auszeichnung bestand, wie im Fluge. Der Betreiber und mein Arbeitgeber riet mir zusätzlich noch ein Weiterbildung zum Sommelier dranzuhängen, was ich dann auch gerne tat.
Da der dortige Hauptkoch in den wohlverdienten Ruhestand ging, übernahm ich dessen Position. Viele, viele Jahre gingen ins Land. Es hätte durchaus so weitergehen können. Wenn, ja wenn sich mir nicht das Heimweh in den Weg gestellt haben würde. Ich beschloss nach reiflichen Überlegungen in meine Heimat München zurückzukehren. Mit gut Geld ausgestattet suchte ich zunächst eine geordnete Bleibe. Doch auch danach, war ich mir unschlüssig, was ich nun wo beginnen könnte. Wieder kam mir der Zufall zur Hilfe. Ein Freund arbeitet als Journalist und meinte ich würde einen passablen Restaurantkritiker abgeben. Damit ich meine gerade wieder erhaltene Freiheit nicht ganz aufgeben brauchte, erhielt ich einen Vertrag als freier Mitarbeiter. Dies gefällt mir recht gut, bin ich doch weiterhin nicht gebunden, trotzdem in Bindung zur Gastronomie und verdiene meinen Lebensunterhalt.
So wurde ich zum Kritiker in der Gastronomie. Mir kommt es darauf an, auch mal über die gutbürgerlichen Einrichtungen zu berichten. Dort kann man in der Regel solide seinen Hunger stillen. Nicht immer braucht es zum Genuss eine Sterneküche. Bodenständigkeit und schmackhafte Gerichte sind ein Gewinn für die Vielfalt in der Gastronomie.
Da ich scheinbar eine unruhige Natur besitze, gehöre ich noch immer zu den Junggesellen dieser Stadt. Was mein Vorteil ist, denn so brauche ich besonders eine vernünftige Küche, denn auch ein Koch mag manchmal einfach nur gut essen.