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Ratskeller München - darf es Etwas Politik sein

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Ratskeller München - darf es Etwas Politik sein

Einen Ratskeller sollte es in jeder Stadt geben. Es ist für mich eine Tradition in Deutschland, die es unbedingt gilt weiter zu pflegen. Für mich verbindet sich ein Ratskeller mit dem unpolitischen im Politikalltag. So war es eigentlich bisher immer gehalten worden. Gerne versammelt sich die eine oder andere Partei um über das Wohl oder Unwohl Interessen auseinander zu setzen. Dabei wird nicht nur ausgetauscht, sondern auch Hunger und Durst gestillt. Der Ratskeller bietet hierfür den neutralen Boden. Denn man kümmert sich stets um die kulinarischen Genüsse, in die Politik wird nicht eingemischt. Nicht nur Politik wird in einem Ratskeller stets neu erfunden, auch Rechtsanwälte oder gar Lehrer erledigen so manchen Auftrag bei einem guten Bier. Da jedoch im Ratskeller es sich gut leben lässt, bei Speis und Trank entdecken immer mehr "Zivilisten" ihren Ratskeller. Und so begegnet man dort schon mal den Abgeordneten oder einen Promirechtsanwalt. Stellt dabei fest, dass auch dies nur Menschen sind, gleichwohl mit Hunger und Durst ausgestattet.

Da ich in der Nähe des Ratskellers in München bin, entschließe ich mich dort auch zu essen. Die Abenddämmerung zieht schon in die Stadt. Die bedeutet, dass mich die Abendkarte des Ratskellers erwartet. Wahrscheinlich entspringt es meiner Einbildung, doch betrete ich einen Ratskeller, dann fühle ich mich stets etwas an gesteift. Ganz einfach weil ich meine irgendwie in die Geheimnisse der Politik einzudringen. Ist natürlich Quatsch. Zumal mir lustiges Kinderlachen entgegenfliegt. Da der Abend noch früh ist, hat sich eine Familie zum Abendessen hier eingefunden.

Ich suche mir einen ruhigen Platz und fange an die Räumlichkeiten in mir wirken zu lassen. Die Familie zahlt gerade und verlässt den Ratskeller. Damit tritt wieder die gewohnte sonore Ruhe ein. Ratskeller sind immer etwas an gedunkelt und mit Edlen Mobiliar aus gestattet. So ist es auch in diesem Münchner Ratskeller. Mir wir nun freundlich die Abendkarte vorgelegt. Ich bestelle zunächst ein großes Bier. Einige Zeit vergeht und mir wird ein vorbildliches gezapftes Glas Bier kredenzt. Ich leere es durstig fast in einem Zug. Gut ist`s. Nach studieren der Karte, entscheide ich mich für das a la carte - in Form von gebratener Kalbsleber in Zitronen-Thymiansauce, Balasamicokirschen, Lauchcreme und Kartoffelpüree, die große Portion. Angesichts der Zitronennote gebe ich mit der Bestellung noch ein Radler mit auf dem Weg. Auch dies Bier erreicht mich hervorragend gezapft.

Dem folgt Minuten später eine wirklich ordentliche Größe an einer Mahlzeit. Die Leber ist super zart und es wurde genau Zitrone und Thymian mit einander abgestimmt. Mit der Leber ein Wohlgenuss. Die Lauchcreme ist gelungen ohne matschig zu sein. Das Kartoffelpüree locker und passt sich gut zu den anderen Zutaten. Alleine diese Kirschen stören mich. Hier würde Apfelmus oder in Butter geschmorte Apfelscheiben besser passen. Da kann man sicher seine Phantasie spielen lassen. Ich finde die Kirchen passen auch nicht zu der Zitronensauce. Mir stellt sich dabei keinerlei Geschmacksverbindung her. Neue Ideen in der Küche sind begrüßenswert, doch sollte das Ergebnis einen Sinn machen. Balsamicokirschen mit Leber und Zitronensauce, machen aus meiner Sicht keinen. Ansonsten ein sehr gutes Essen mit sehr gutem Bier und aufmerksamen Mitarbeiter. Der Ratskeller bietet guten Genuss in Alt ehrwürdiger Umgebung.

Anschrift

Ratskeller München, Marienplatz 8, 80331 München, Tel.: 089 219989

Miguel Rotrige

Mein Name ist Miguel Rotrige, 44 Jahre jung. Ich bin in München geboren und aufgewachsen, auch wenn mein Name etwas anderes vermuten lässt. Als Schüler verdiente ich mein erstes Geld bei Fast Food Ketten. Was Andere als Mittel zum Zweck ansahen, wurde bei mir zur Leidenschaft. Ich gehörte zu den Personen, die das berühmte Blut der Gastronomie "geleckt" haben. Damals entstand der Wunsch auch nach der Schule einen gastronomischen Beruf zu ergreifen. read more »